Siedlungsentwicklung im Dialog

Swiss Life legt Wert darauf, dass die Siedlung nicht nur räumlich, sondern auch gemeinschaftlich wächst. Das auf soziale Nachhaltigkeit spezialisierte Büro s2r begleitet den Prozess und hat die Mieterschaft bereits für das Wettbewerbsverfahren einbezogen. In einem ersten Schritt wurden über 25 Personen in persönlichen Interviews befragt, danach brachten sich viele weitere Bewohnende an interaktiven Infoanlässen ein, bei Vor-Ort-Gesprächen oder über den neu eingerichteten direkten Mail-Kontakt ein. Auch Rückmeldungen auf Mitwirkungsplakaten sowie Inputs aus der Nachbarschaft und der Gemeinde flossen in das Wettbewerbsverfahren ein.

Das Projekt von Hildebrand Studios und BÖE studio, das Ende 2024 aus fünf Entwürfen ausgewählt wurde, hat wichtige Anliegen der Menschen vor Ort aufgenommen und überzeugend umgesetzt. Es wird seither sorgfältig weiterentwickelt – mit Fokus auf Qualität in Architektur, Städtebau, Ökologie und sozialer Nachhaltigkeit – und weiterhin im Dialog mit der Mieterschaft: Im November 2025 wurden die wichtigen Themen im Zusammenhang mit der Gestaltung der Freiräume  mit Bewohnenden diskutiert – im Rahmen eines Spaziergangs und Workshops.

Ziel ist eine Erneuerung der Siedlung, die auf Dialog, Vertrauen und Mitgestaltung beruht.

 

Themen und Anliegen, die ins Projekt eingeflossen sind:

Charakter bewahren

Mir ihrer markanten roten Faserzement-Schindelfassade ist die Siedlung Fadmatt ein Wahrzeichen der Gemeinde Urdorf. Ihre Erneuerung wird von der Mieterschaft und der Gemeinde begrüsst. Ein wichtiges Anliegen war, dass der Charakter der Siedlung trotz der Erweiterung möglichst erhalten bleibt. Der Entwurf für die künftige Fadmatt schreibt die Geschichte der Siedlung weiter und erschafft etwas Neues, das aus der alten Ordnung wächst: Die bestehenden Gebäude, ihre Anordnung und die spezielle Architektur werden respektiert und sanft weiterentwickelt.
«Man merkt, dass die Siedlung in die Jahre gekommen ist, drum ist es eigentlich auch gut, dass man sanieren will.»

«Die Rente war in Urdorf immer bekannt wegen der speziellen Architektur.»

Freiräume erhalten

Die vielfältigen Aussenräume und Grünflächen sind prägend für die Siedlung. Sie sind Erholungs- und Spielfläche, aber auch wichtige Lebensräume für viele Kleintiere und Insekten. 
Damit möglichst viel Grünfläche erhalten bleibt, entsteht zusätzlicher Wohnraum unter anderem mit Aufstockungen. Die Anordnung der neuen Gebäude wurde so gewählt, dass neben verschiedenen grünen Nischen, Spielbereichen und Treffpunkten auch weiterhin eine grosszügige Spielwiese bestehen kann. Um die Biodiversität  zu stärken, sind neben den bestehenden Bäumen weitere Baum- und Straucharten sowie Trockenwiesen vorgesehen. Ebenfalls aufgewertet werden die Innenhöfe: Sie werden grüner, und es gibt mehr schattenspendende Bepflanzung. Als weitere Massnahme gegen Hitzeinseln im Sommer werden die Böden entsiegelt.
«Die Spielwiese mit den Fussballtoren ist beliebt, hier sind schon viele Kinder gross geworden.»

«Es braucht ein zeitgemässes, ökologisches Konzept für die Bepflanzung und Pflege des Aussenraums.»

Verbleib ermöglichen

Die Swiss Life will der gesamten Mieterschaft den Verbleib in der Siedlung ermöglichen. Abgesehen von drei Reiheneinfamilienhäusern im Westen der Siedlung, die durch einen Neubau ersetzt werden, bleiben sämtliche Gebäude erhalten. Für die betroffenen Mietparteien wird individuell eine Lösung gesucht. Auch die Arztpraxis bleibt in der Siedlung.
Das Projekt ist so angelegt, dass eine Etappierung der Bauarbeiten möglich ist. Dadurch stehen nach Bedarf temporäre Unterkünfte zur Verfügung oder es sind Umzüge während der Bauphase möglich: Wer die Wohnsituation verändern will, kann zum Beispiel in eine modernere alters- oder familiengerechte Neubauwohnung umziehen.
«Wir würden gerne bleiben. Und wenn der Neubau schöne Wohnungen bringt, dann kommt vielleicht auch ein Wechsel in Frage.»

Gemeinschaft fördern

Durch das neue Wohnangebot wächst die Nachbarschaft und wird diverser. Mit unterschiedlichen Impulsen stärkt das Projekt die Siedlungsgemeinschaft: Die Gemeinschaftsräume werden aufgewertet und lassen neue Nutzungsideen zu. Sie können als Gemeinschaftsraum, als Ateliers oder sporadisch buchbare Räume genutzt werden. Drei neue Wohnhöfe frischen die Identität auf und im Aussenraum schaffen Angebote, die zusammen mit der Mieterschaft konkretisiert werden, Möglichkeiten fürs nachbarschaftliche Zusammenleben.
«Ich denke, es ist ein fruchtbarer Boden hier, wir könnten als Anwohnende schon zusammenspannen, wenn es neue Gemeinschaftsangebote gäbe.»